In 1. Teil dieser kleinen Serie zur ISO 9001:2015 wurde schon auf die Forderung nach Verstehen des Kontextes (und damit letztlich auf die Anforderungen der Stakeholder) eines Unternehmens hingewiesen. Wie kann das praktisch erfolgen? Diese Umfeldanalyse kann im einfachsten Fall mit einer SWOT-Analyse gemacht werden. Erweiterte Methoden sind Markt- und Mitbewerberanalye, Technologiescreening, Analyse von politischen und rechtlichen Entwicklungen sowie von soziokulturellen Faktoren (z.B. Demographie, Veränderungen am Arbeitsmarkt). Wichtig dabei: die Folgerungen für das QM-System und dessen Instrumente abzuleiten.
Keine ganz neuen, aber erweiterte Forderungen gibt es bezüglich Qualitätsbewusstsein und -politik: Letztere muss den Kontext und die Strategie der Organisation klar berücksichtigen. Es empfiehlt sich, eine bestehende Qualitätspolitik daraufhin zu überprüfen. Mitarbeitenden müssen sich nicht nur der Q-Politik und den Q-Zielen bewusst sein, sondern auch ihres Beitrag zur Wirksamkeit des QM-Systems, sowie der Folgen der Nichterfüllung der Anforderungen des QM-Systems bewusst sein. – Beispielsweise müssen sie also um das Risiko der Produkthaftung bzw. von unzufriedenen Kunden wissen. Instrumente wie MA-Gespräch und -Zielvereinbarung sowie interne Kommunikation zum QM-System werden noch wichtiger. Ein nachvollziehbarer Zusammenhang zwischen Kontext, Q-Politik, Q-Zielen und letztlich Maßnahmen kann z.B. mit der X-Matrix hergestellt werden. Die X-Matrix habe ich mehrmals im Rahmen von Workshop eingesetzt, und den Kunden damit sehr geholfen, die oben angeführten komplexen Zusammenhänge klarer zu erkennen und zu definieren. Sie eignet sich auch für Strategieprozesse und das Controlling.
↧
ISO 9001: Kontextanalyse, Q-Bewusstsein
↧